Die Tage in Rishikeshi sind dann wieder schnell vergangen: morgens Yoga, abends Meditation. Wir müssen für uns feststellen, dass diese beiden Techniken sehr hilfreich sind, aber nur dann wirken, wenn wir sie täglich in unsere Routinen verankern😇😅.

Auf dem Rückweg nach Delhi haben wir noch die Möglichkeit gehabt, ein soziales Projekt zu besuchen. Junge Frauen lernen täglich in zwei Zeitschichten den Umgang und die Arbeit am Rechner einerseits, und nähen andererseits. Unfassbar berührend, in die leuchtenden Augen zu schauen, weil sie das Gefühl haben, von westlichen Menschen wahrgenommen zu werden. Wir fühlten uns dort schon fast wie Popstars, weil jede ein Selfie mit uns machen wollte😇. Als wir eine Geschichte erzählten, haben wir auch festgestellt, dass niemand dort Paris kennt, oder gar den Eifelturm…… Eine andere 🌍 Welt.

Andi und ich waren einen Tag sehr angeschlagen, weil unsere Mägen dann doch irgendwann verrückt gespielt haben.

Von Delhi sind wir zu unserer Rundreise durch Rajasthan gestartet. Die erste Station war Mandawa – die Stadt mit den vielen alten Malereien an den Häusern. Im Abendlicht konnten wir die gold-gelben Fassaden bewundern und uns gut in das Leben in anderen alten Zeiten einfühlen.

Die nächste Station war Bikaner. Eine 600.000 Einwohnerstadt, von deren Exitenz wir noch nichts gehört hatten. Quirliges Leben rund um das rote Fort, dessen Besuch nicht fehlen durfte. Der Hauptaspekt beim Besuch des Forts war allerdings, dass jeder von uns – Lia an erster Stelle – ständig zu Selfies eingeladen wurden: mit Babys, mit der ganzen Familie, Lia auch viel von Jugendlichen. Europäische Touristen scheinen derzeit noch sehr rar zu sein – und das Erblicken von solchen und gleichzeitiges Festhalten mit den Selfies sehr wichtig.

Wir hatten das Glück durch unseren Fahrer noch zu einem tollen Maler gebracht worden zu sein. Er war für das Guinessbuch der Rekorde nominiert. Seine Spezialität ist, Blumen und Bäume in einer Detailechtheit zu malen, die Seinesgleichen sucht. Drei Bäume und eine Elefantengottheit befinden sich seit dem in unserem Besitz🤗.

In Bikaner haben wir auch noch eine rund 2 Stundentour in einem Tuktuk gemacht – ein unvergessliches Erlebnis. Soviel Lärm und Menschendichte hatten wir bisher nur selten in unseren Leben. Wir haben gescherzt, dass dort gut Desensibilisieurungstrainings für Menschen angeboten werden könnten, die schnell Dichtestress bekommen😂🤣😇. Danach war mein Geruchssinn quasi am tillen – der Müll überall hat sicher dazu beigetragen. Videos können wir über die Plattform schlecht einstellen – teilweise haben wir sie über whattsapp gepostet.


Seit gestern sind wir in Jaisalmer. Wir haben heute nur Orgadinge erledig, die auch gemacht werden mussten, ohne wirklich in der Welt unterwegs gewesen zu sein. Gegen Abend haben Andi und Lia noch eine Kurztrip gemacht. Morgen gehr es dann raus zu den Kamelen, die das Strassenbild als Lastentiere mitprägen.

Gestern Abend haben wir eine lange, sehr gute und reflektierte Familiendiskussion gehabt. Auslöser waren anstrengende Erlebnisse den Tag über, die uns unterschiedlich gestresst hatten. Im Hintergrund sicher dadurch verstärkt, wer nach Indien wollte, und wer nicht aus unserer Familie. Der dann wirklich offene Austausch darüber, wie es uns jedem einzelnen mit den unterschiedlichen auch körperlichen/ sinnlichen Erfahrungen ergeht, hat es dann leicht gemacht, alles auf den Tisch zu bringen, zu diskutieren und auch gemeinsam auf die weitere Gestaltung unseres Indienaufenthaltes zu schauen.

Jeder neue Tag, jede neue Entdeckung oder Erfahrung lädt uns täglich dazu ein, immer wieder in den eigenen Spiegel zu schauen: Was ist mir wichtig? Was kann und will ich ertragen? Welchen Teil der Welt will ich retten? Wie will ich in der Welt unterwegs sein? Vor der Reise haben wir diese Fragen zwar auch immer wieder mal gestellt – hier vor Ort kommen wir in Indien aus dieser Nummer tagtäglich nicht mehr heraus – wer hätte das gedacht?

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