Frohen Mutes sind wir am Mittwoch gegen Mittag aus Jaisalmer gestartet. Unser Ziel: die Wüste. Wir sind rund eine Stunde auf einer Einspurstrasse in die Wüste gefahren, und konnten viel über das Männerautogehabe der Eineinheimischen lernen🤪.
Als wir angekommen sind, ist Lia ausgerastet: „ich bleibe hier auf keinen Fall, dass könnt ihr vergessen“. Andi und ich haben uns erst einmal die beiden alternativen Hütten angeschaut – mit starken Erinnerungen an unsere Erfahrung im Ashram🙃. Dies sollte unsere Unterkunft nach dem Kamelritt sein, den wir alle auf jeden Fall machen wollten. Als unser Umfeld gecheckt hat, dass Alarm angesagt ist, wurde uns im Besonderen die Übernachtung unter freiem Himmel empfohlen. Wir hatten zwei schwere Familienstunden, haben uns zwischendrin in einer der stickigen Hütten ausgeruht, und sind dann zum Kamelausritt gestartet.
Der Ausritt war super – und wir konnten den Sonnenuntergang von der Düne aus bewundern. Im Anschluss daran sind wir insgesamt zu 11t in einem Kreis gesessen und haben traditioneller Musik gelauscht und getanzt. Echt klasse. Typisches leckeres Essen hat den Abend abgerundet.
Dann ging es so langsam um die Frage, ins Bett zu gehen. Unsere Gastgeber hatten für unseren Aufenthalt im Wüstenbett alles vorbereitet – ich hatte mehrfach nachgefragt, ob wir auch frisches Leinen für die Betten bekommen. Jajajajaja. Mit dem Jeep ging es dann auf die Düne. Ganz süß: dort oben wartete bereits unser Kamelführer mit einem Kamel auf uns, da die Beiden für den Morgen unser Wüstentaxi sein sollten. Lia fand das alles nicht lustig. Gar nicht, gar nicht, gar nicht lustig. Unterm Strich habe ich wohl noch am meisten geschlafen, wenn auch ich nicht richtig geschlafen habe😅. Lia hatte nachts plötzlich ein Tier auf ihrer Seite am Bett, und wir zwei haben nicht reagiert😳😩.
Andi und ich waren völlig begeistert über die wunderschöne absurde Schlafsituation: über uns nur der Sternenhimmel, unter uns der “feinste“ Sand der Welt.
Nachdem wir mit dem Wüstentaxi am nächsten Morgen wieder im Camp gelandet waren, hatten wir alle drei keine Lust, in unserer „Hütte“ zu duschen. Nach einem schnellen Frühstück sind wir recht schnell ins Auto gesprungen, da wir einen 8 Stunden Weg nach Ranakpur vor uns hatten.
Der ganze Tag war dann von müde sein, empfindlich sein und Stress mit unserem indischen Reiseveranstalter haben, geprägt. Haben uns dann einen kurzen entspannten Abend in dem ersten Hotel unsere Indienreise gemacht, wo es wirklich sauber war und ist: Fatebagh!
Gestern war ausser einem Tempelbesuch, nichts angesagt🤗. Meine beiden Helden waren sogar schwimmen.
Wie schon im letzten Block beschrieben: in Indien vergeht kein Tag, an dem sich nicht jeder von uns, an sich selbst, seinem empfindlichen Ego und seiner westlich geprägten Bedürftigkeit reibt. Ein österreichisches Pärchen – die ein Jahr auf Reisen sind – die wir trafen, bringt es auf den Punkt: auf Indien kann Dich nichts vorbereiten.
Heute geht es nun weiter nach Udaipur, das Venedig Indiens. Wir lassen uns wieder überraschen😊.