Am Dienstagmorgen um 7 Uhr saßen wir am Frühstückstisch, und mussten tief durchatmen. Unseren beiden Reisebegleiter kamen etwas später. Gegen halb 9 sind wir ins Auto und erst einmal zum Viewingpoint für das Gesamtkonstrukt forest city gebracht worden. Dezent wurden wir von einem Computerstimme darauf hingewiesen, dass wir keine Maske tragen. Reingekommen sind wir trotzdem. Dieses Projekt ist für jeden, der sich für Stadtgestaltung interessiert, wirklich interessant. Gedacht, geplant, umgesetzt! Ist uns doch schon mal am Anfang in Dubai begegnet. Für uns alles unvorstellbar. Vor allem deshalb, weil die jeweiligen Quartiere gleich aussehen, also nichts mit Individualität hier oder da. Driven by china.

Von dort sich wir dann an die Südspitze des asiatischen Festland gefahren. Inseln gibt es südlich ja noch jede Menge, aber eben kein Festland. Drumherum ist alles Nationalpark. Es wird vor allem versucht, mit Mangroven mehr Land zu gewinnen. Leider lässt hier manchen Worten nur wenig Taten folgen. Mann darf kein Wasser mit hinein nehmen, aber die ganze Anlage ich mit Wasserflaschen verschmutzt. Die sollen aus dem Meer kommen – es gibt Ebbe und Flut – aber keiner kommt auf die Idee, diese einzusammeln.😳🙄. Wir schwitzen sehr bei über 30 Grad und geschätzten 95 % Luftfeuchtigkeit.

Mittag werden wir von der Schwägerin Rosiahˋs verköstigt: interessant malayisch, eben teilweise kalt, mit viel Fisch. Die Mutter von Rosiah lebt auch noch mit ihren über 90, da darf ein Foto nicht fehlen. Am Nachmittag hat Lia eine Golfstunde, und wir chillen.

Gestern haben uns die Beiden zu einer Tour an die Strände der Ostküste eingeladen. Als wir gegen 6 mit prasselndem Regen erwachen, fühlte sich das nicht nach Strand an. Rosiah und Hamizan kommen wieder zum Frühstück – auch wenn sie nicht hier wohnen, genießen sie die Vielfalt des Frühstücks im Hotel des Bruders – und gemeinsam entscheiden wir, doch zu fahren. Fast zwei Stunden brauchen wir und stellen fest, dass es die Heimat von Rosiah ist. Mittags gibt es traditionelles Essen mit frischer Kokosnuss, in Reis gewickelter Fisch, Red Snapper at its best und natürlich pleine Reis. Das Essen wird über dem Wasser in einem traditionellen Restaurant serviert und das bei leichter Brise und leichter Sonne – klasse. Danach sind wir wieder zurück zur forest city.

Unglaublich ist, dass die Beiden alles dran setzen, dass wir uns in ihrem Land wohl fühlen. Wir lernen durch sie in kurzer Zeit viel über das Land, die Gepflogenheiten, können auf dem Land am Meer das alltägliche Leben kennen lernen und erkennen, dass sie gute Konnektions haben und irgendwie alles organisieren können. Meine Hypothese ist, dass sie sich durch externe Kontakte und englische Sprache im Kopf fit halten: Rosiah ist 71 und Hamizan 72. Einfach klasse.

Heute haben wir endlich unseren “garnichtstuntag“. Nach dem Frühstück organisieren wir noch, eine Nacht länger hier zu bleiben, und erst am Sonntag nach Singapore über zu siedeln. Zweieinhalb Tage reichen uns.

Rosiah macht uns beim Frühstück darauf aufmerksam, dass das Hotel einen Pool hat – und was für einen. Unser heutiges Tagesziel. Wir sind ganz allein, haben eine Menge Spaß mit dem Badeeinhorn und sind nicht darauf vorbereitet, wie stark die Sonne hier am Äquartor ist. Das erste Mal auf dieser Reise sind wir alle drei entspannt schwimmen. Wirklich eine Wohltat!

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